DER GROSSE PASSFORM-CHECK: WORAN ERKENNE ICH, DASS MEINE KLEIDUNG RICHTIG SITZT?


 

Eine schlechte Passform kann das tollste Outfit ruinieren. Aber woran erkennt man, dass ein Kleidungsstück richtig sitzt?

 

Glaubt man Instagram & Co. ist Oversized voll im Trend. Dennoch gibt es einen großen Unterschied zwischen gewollt Oversized und einem Kleidungsstück, das einfach nur schlecht sitzt. Tatsächlich bin ich nach etlichen Jahren Stylingerfahrung der Meinung, dass eine schlechte Passform der Hauptgrund ist, warum dein Outfit ungepflegt aussieht.

Deswegen will ich dir heute eine kleine Stilkunde zum Thema Passform geben, damit du schon beim ersten Anprobieren feststellen kannst, ob du deine neue Anschaffung behalten sollst oder nicht.

Ein wirklich schneller und einfacher Tipp, um die Passform eines jeglichen Kleidungsstücks zu beurteilen, ist darauf zu achten, wo und wie es Falten wirft. Bilden sich horizontale Falten, ist das Kleidungsstück zu klein. Wirft der Stoff vertikale Falten, ist das gute Stück zu groß.

 
 

“Ein wirklich schneller und einfacher Tipp, um die Passform eines jeglichen Kleidungsstücks zu beurteilen, ist darauf zu achten, wo und wie es Falten wirft.”

 
 
 

1/ Halsausschnitt

Der Halsausschnitt eines Kleidungsstücks sollte flach anliegen und nicht schlabbrig wirken. Der vordere Halsausschnitt fällt in der Regel weiter aus. Hast du das Gefühlt, dass der Ausschnitt dich einengt? Dann lass die Finger von dem Stück, da es dich beim Tragen nur stören wird.

2/ Horizontale Schulternaht

Die horizontale Schulternaht sollte auf der Schulter sitzen und gerade verlaufen. Einige Modelle haben eine Naht, bei der die Schulter nach vorne versetzt ist. In diesem Fall solltest du überprüfen, ob die Naht gerade verläuft und der Abstand zwischen der Oberseite der Schulter und Naht gleich ist.

3/ Ärmelnaht

Die Lage der Ärmelnaht ist oft abgängig vom Design. Wenn ein Oberteil an der natürlichen Schulterlinie sitzen soll, sollte die Naht genau auf Schulterbein-Höhe liegen. Sitzen die Nähte weiter oben Richtung Hals, ist das Oberteil zu klein. Befinden sich die Nähte auf deinem Arm, ist das Oberteil zu groß, außer es handelt sich um ein Modell mit einer überschnittenen Schulter. In diesem Fall kann die Naht bis auf den Arm reichen.

Ein Oberteil mit überschnittener Schulter solltest du auf keinen Fall eine Nummer kleiner kaufen; das Kleidungsstück wird dir dann unter den Armen, am oberen Arm oder an im Brustbereich nicht richtig passen.

4/ Passform des Ärmels 

Sind die Ärmel bequem? Kannst du deine Arme gut bewegen? Wenn du dich am oberen Ende des Ärmels eingeengt fühlst, ist die Ärmelkappe möglicherweise nicht locker genug. Wenn du deine Arme nur schwer nach vorne bewegen kannst, ist das Armloch möglicherweise nicht richtig geschnitten. 

5/ Ärmellänge

Oversized Ärmel mögen auf dem Laufsteg cool wirken, sehen aber in einem professionellen Umfeld schnell mal aus, als hätten wir uns an Mamas Kleiderschrank bedient. Prinzipiell gilt: lange Ärmel sollten bis knapp unter das Handgelenk reichen; Ärmel in Ellenbogenlänge sollten knapp über dem Ellenbogen enden; dreiviertellange Ärmel sollten zwischen dem Ellenbogen und etwa der Hälfte des Unterarms enden. Als schneller Styling-Tipp kannst du einen Ärmel auch einfach mal umschlagen oder hochkrempeln. Bei kurzen Ärmeln ist der Spielraum größer und die richtige Länge nicht ganz so wichtig. 

6/ Hosenlänge

Die richtige Hosenlänge führt nicht selten zu Verunsicherung und ist bei Cropped Pants, Culotte & Co. meist eine Frage des eigenen Geschmacks. 

Bei Ankle Pants sollte das Hosenbein knapp über oder unter dem Knöchel enden. Für Hosen mit einem schmalen oder geraden Bein, welches nicht über die Schuhe fällt, sollte die Hose knapp unter dem Knöchel enden.

Schwieriger wird es bei Modellen, die als lange Hosen gemeint und weit genug sind, um über den Fuß zu fallen, wie Anzughosen, Marlenehosen oder Bootcuts. Im Idealfall sollte die Hose hier zwischen Absatzmitte und kurz über dem Boden schwebend enden, aber auf jeden Fall sollte die Fersenkappe des Schuhs komplett bedeckt sein.

Ein einfacher Trick für Frauen: Probiere deine Hose ohne Schuhe an. Berührt sie hinten leicht den Boden, dann hat sie die ideale Länge für flache Schuhen und welche mit Absätzen bis ca. 6 cm, wenn die Hose schmal ist, oder 5 cm, wenn die Hose unten weiter geschnitten ist. Du hast eine Vorliebe für High Heels? Dann sollten deine Hosen entsprechend länger sein. 

 
 
 

“Die richtige Hosenlänge führt nicht selten zu Verunsicherung und ist bei Cropped Pants, Culotte & Co. meist eine Frage des eigenen Geschmacks.”

 
 
 

So überprüfst du die Passform von Hemdblusen

Du bevorzugst klassische Hemdblusen? Wenn du die Schultern vorrollst und einen Katzenbuckel machst, sollte am Rücken oder unter den Armen nichts spannen. Die Knopfleiste sollte sich ohne Wölbungen zuknöpfen lassen und gerade verlaufen und der oberste Knopf lässt sich bequem schließen.

Kennst du diese unschönen Falten, die von unter den Achseln bis zum ersten oder zweiten Knopf reichen? Sie sind ein klares Zeichen dafür, dass die Bluse zu klein ist oder für dich keine optimale Passform hat. Probier also lieber eine Nummer größer oder suche dir ein anderes Modell.

In Bezug die richtige Saumlänge gibt es keine Regeln – das hängt ganz davon ab, wie du die Bluse gerne tragen möchtest.

So überprüfst du die Passform von Jacken und Mänteln

Wenn die Schulternaht mit dem Ende der Schulter abschließt, sitzt dein neuer Mantel richtig. Als kleiner Tipp empfehle ich den Mantel mit einem Pullover zu probieren, denn die Winterkleidung sollte auf jeden Fall unter den Mantel passen.

Die Knöpfe sollten beim Schließen nicht spannen, auf dem Rücken keine Falten entstehen und du solltest die Arme problemlos bewegen können, ohne dass du bei jeder Bewegung einen Druck verspürst.

Im Idealfall solltest du Jacken und Blazer bequem schließen können, ohne dass diese über dem Brustkorb spannen. Gerade bei Frauen mit großer Oberweite kann es aber schon mal vorkommen, dass eine Jacke perfekt passt, sich aber nicht bequem schließen lässt. Wenn es sich um ein absolutes Lieblingsstück handelt, dann überlege dir, ob du damit leben kannst, die Jacke nur offen zu tragen, was - in den meisten Fällen - sowieso viel lässiger wirkt. Aderfalls wähle einfach einen anderen Jackenstil.

So überprüfst du die Passform von Hosen

Deine Hose sitzt an der Taille richtig, wenn du bequem ein bis zwei Finger in den Hosenbund stecken kannst. Auf keinen Fall sollte deine Hose nach unten rutschen oder auf der Hüfte sitzen (es sei denn es handelt sich um eine Hüfthose), denn das beeinträchtigt die Passform des ganzen Kleidungsstücks. Klingt zwar offensichtlich, aber du solltest dich mit deiner Hose bequem hinsetzen können, ohne dass diese im Hüftbereich spannt, denn dann ist die Hose zu klein. 

Ein besonderer Hinweis in Bezug auf ungeliebte Muffin-Tops: Diese lassen sich manchmal nur schwer vermeiden und müssen nicht unbedingt ein Hinweis auf eine zu kleine Hose sein. Wenn du mit einem Muffin-Top zu kämpfen hast, stelle sicher, dass der Hosenschnitt für deine Figur richtig ist. Achte auch darauf, die richtige Leibhöhe zu wählen. Eine Jeans oder Stoffhose im High-Waist Schnitt, die die Figur vorteilhaft einpackt und formt, ohne dabei zu quetschen oder einzuengen, kann Wunder wirken.

So überprüfst du die Passform von Jeans

Inwiefern eine Jeans ausleiert, ist hauptsächlich vom der Zusammensetzung des Gewebes abhängig, denn ein zu hoher Stretchanteil sowie gar kein Stretch können dazu führen, dass die Hose schneller ihre Form verliert. Mit einer Jeanshose mit ungefähr 2% Elasthan Anteil bist du am besten beraten, denn hier ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie ausleiert am geringsten.

Du solltest deine Jeans immer so kaufen, dass du sie am Bund gerade noch schließen kannst. Wenn du in die Hocke gehst, sollte der Bund an Ort und Stelle bleiben und du dich weiterhin bequem bewegen können.

Überprüfe auch immer den Schrittbereich: Zieht die Hose hier Falten nach außen hin, ist sie zu klein. Sind eher Stoffwellen zu erkennen, ist die Jeans zu groß. Achtung: Bei einer zu engen Skinny Jeans bilden sich auch gerne Falten an der Rückseite zwischen Po und Kniekehle, wenn der Schnitt an den Oberschenkeln für dich zu schmal ist.

So überprüfst du die Passform von Röcken

Allgemein mal vorweg: In den seltensten Fällen haben Röcke einen Low-Rise Schnitt - und ganz ehrlich, außer bei einer 20-jährigen Britney Spears sieht das auch eher unvorteilhaft aus. Aus diesem Grund sollte dein Rock ungefähr auf Höhe des Bauchnabels sitzen. Rutscht er auf die Hüfte, dann ist er zu groß, was wiederum die gesamte Passform beeinträchtigt.

Ein perfekt sitzender Rock sollte aber auch nicht am Bund einschneiden, denn dann ist er meistens zu klein. Mach den Test: kannst du zwei Finger in den Rockbund stecken, dann sitzt er richtig.

Wenn dein Rock nach dem Aufstehen nicht nach unten rutscht und du ihn erst zurechtrücken musst, dann wirst du auch langfristig keine Freude mit ihm haben.

Das ist bei der richtigen Passform von Kleidern zu beachten

Für eine optimale Passform solltest du beachten, dass die Taille des Kleides auch da sitz, wo sich deine natürliche Taille befindet. Bildet sich eine große Stofffalte am Rücken, dann ist das Kleid zu groß oder die Taille sitzt für deinen Figurtyp an der falschen Stelle. 

Mach unbedingt den Sitz-Test: Zieht es an den Schultern, unter den Armen, oder sonst irgendwo? Verschiebt sich der Reißverschluss im Rücken unschön? Dann ist das Kleid zu klein. Wenn der Stoff unter den Armen aufklafft, der BH zu sehen ist oder der Ausschnitt absteht, ist das Kleid zu groß.

 

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