NEUJAHRSFRUST 2.0: WENN ES MIT DEN JAHRESZIELEN NICHT KLAPPEN WILL
Besonders die Zeit vor dem Jahreswechsel lädt dazu ein, das Jahr noch einmal Revue passieren zu lassen. Aber als ambitionierter Perfektionist muss ich gestehen: Die Bilanz fällt nicht selten ernüchternd aus.
Alle Jahre wieder starte ich mit guten Vorsätzen und ambitionierten Zielen ins neue Jahr. Aber, aus dem erhofften Wachstum auf Instagram ist nicht wirklich was geworden (ich muss gestehen, ich poste weiterhin nur sehr selten). Der Launch von meinem Kurs hat sich verzögert. Und eigentlich wollte ich doch täglich meditieren. Ach ja, weniger Zeit am Handy und mehr Zeit zum Lesen war dann auch noch einer meiner Vorsätze.
Frust und Selbstzweifel machen sich breit - gerade, wenn es um meine Businessgoals geht. Noch vor ein paar Jahren wäre ich jetzt nur darauf fokussiert, was alles schiefgelaufen ist und würde dabei völlig vergessen, was ich tatsächlich schon alles erreicht habe. Und aus Erfahrung weiß ich: dadurch schaffe ich nur Raum für mehr Unzufriedenheit und noch weniger Motivation.
Das Problem liegt also gar nicht so sehr an meinem Goal-Setting, sondern an meinem Mindset. Denn bei aller Zielsetzung ist es auch wichtig zu beachten, dass einfach vieles passiert, was man nicht geplant hat. Und das hat häufig auch etwas Positives, denn es zeigt uns, dass Ziele nicht in Stein gemeißelt sind. Aus Erfahrungen lernen wir, passen unsere Ziele an - and move on!
In diesem Blogpost verrate ich dir, wie auch du dein Mindset änderst und im nächsten Jahr mehr Erfüllung, Motivation und Erfolg verspüren kannst.
“Die Zukunft ist keine Realität, sie ist eine Projektion. Und weil sie nicht real ist, kann sie keine Rolle spielen, wenn du deinen Fortschritt messen willst.”
- Dan Sullivan, “Das Gap und Gain Konzept”
1/ Messe deinen Erfolg nicht an Idealen, sondern an dem, was du schon erreicht hast.
In seinem Buch “Das Gap und das Gain Konzept” erklärt Dan Sullivan, dass wenn wir unsere Fortschritte nur an einem Ideal messen, werden wir immer unglücklich sein, denn ein Ideal ist definitionsgemäß ja gar nicht erreichbar. Wir fokussieren uns dann auf das Gap (“Die Lücke”), also den Abstand von dem Punkt, an dem wir uns aktuell befinden bis hin zu unserem Ideal.
Dabei wäre es viel sinnvoller, dass wir uns auf messbare Fortschritte fokussieren und anerkennen, was wir schon alles erreicht haben (“The Gain”). Wenn du dich im Gain befindest, erlaubst du dir auch im Hier und Jetzt glücklich zu sein und es gibt zahlreiche Beweise dafür, dass glückliche Menschen mehr leisten (und wahrscheinlich auch länger leben).
2/ Passe den Weg an und nicht das Ziel.
Der amerikanische Autor James Clear (“Atomic Habits”) ist der Meinung, dass Ziele prinzipiell wichtig sind, um eine grobe Richtung zu definieren, doch sie sind nicht ausschlaggebend für den Erfolg. Der Fokus liegt auf dem Prozess oder Weg zu diesem Ziel. Weg und Ziel sind zwei verschiedene Dinge. Der Weg zum Ziel kann und darf sich nämlich ändern, das Ziel bleibt bestehen.
Und das ist auch völlig ok, denn ich entscheide, wann es Sinn macht, meine ursprünglichen Pläne zu überdenken. Vergiss nicht: was du als Misserfolg bezeichnest, sind im Grunde nur Erfahrungen. Gescheitert bist du nur dann, wenn du aufgibst und dein Ziel komplett verwirfst.
3/ Schau nicht darauf, was andere machen.
Wie heißt es doch: "Comparison is the thief of joy." Durch ständige Vergleiche setzten wir uns völlig unrealistische Ziele, die oftmals auch nicht den eigenen Bedürfnissen entsprechen. Außerdem wird es immer jemanden geben, der reicher, schlanker oder erfolgreicher ist. Wenn du deine Fortschritte messen willst, dann messe sie an dir selbst (siehe auch Punkt 1).
4/ Fokussiere dich auf das, was in deiner Macht liegt.
Wenn die Dinge nicht so laufen, wie wir sie uns vorgestellt haben, verspüren wir gerne Angst, Selbstzweifel und Enttäuschung. Dabei ist es wichtig zu erkennen, dass vieles nicht in unserer Macht liegt. Ich kann beispielsweise bestimmen, wie ich mit Personen in meinem Umfeld umgehe, aber ich kann nicht beeinflussen, was andere Leute von mir denken. Ich kann bestimmen, wie viel Zeit und Mühe ich in die Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch investiere, aber ich kann nicht beeinflussen, ob ich am Ende die Stelle bekomme.
In all diesen Situationen können wir das Ergebnis zwar beeinflussen, aber wir können es nicht kontrollieren. Wenn wir uns dagegen auf das konzentrieren, was wir kontrollieren können, fühlen wir uns zuversichtlich und machen uns automatisch weniger Gedanken über das, was nicht in unserer Macht liegt.